Babyhaut: Hautpflege im Winter
Tipps für die kalte Jahreszeit

Große Temperaturunterschiede und trockene Luft belasten im Winter die Babyhaut und reizen sie. Die richtige Hautpflege im Winter schützt und verhindert Austrocken, Jucken und Rötungen. Babyhaut unterscheidet sich sowohl in ihrem Aufbau als auch in ihren Stoffwechselfunktionen deutlich von der Haut eines Erwachsenen.
1. Die zarte Haut eines Babys ist etwa drei- bis fünfmal dünner als die Haut eines Erwachsenen
Die Haut eines Babys ist nach der Geburt nicht vollständig entwickelt. So ist z.B. das Fettgewebe in der Unterhaut noch nicht zur Gänze ausgereift. Deswegen sind Babys besonders kälteempfindlich.
Ein weiteres Merkmal der Babyhaut sind die Schweißdrüsen, die nicht in der Lage sind, die Körpertemperatur bei Hitze in ausreichendem Maße zu regulieren. Weiterhin produzieren Talgdrüsen nicht ausreichend Fett, obwohl sie in der Haut vollständig vorhanden sind. Deshalb neigt die Haut der Säuglinge eher zu Trockenheit.
2. Weitere Besonderheiten der zarten Babyhaut
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Käseschmiere bei/nach der Geburt: Die Käseschmiere ist nur bei Neugeborenen vor/nach der Geburt vorhanden. Dabei handelt es sich um einen recht dicken Schutzfilm, der die Haut bedeckt. Hauptfunktion der Käseschmiere ist die Verringerung des Wasserentzugs aus der Oberhaut. Auf diese Weise bleibt die Haut gut fettig, während sich das Baby an seine neue Umgebung anpasst.
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Höherer Feuchtigkeitsgehalt der Haut
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Verminderte Schweißbildung
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Geringe Melaninproduktion (kein natürlicher Sonnenschutz der Haut)
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Verkleinerung der Talgdrüsen (höhere Anfälligkeit gegen Reizstoffe wie Speichel)
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Größere Oberfläche als bei Erwachsene (auskühlen): Die Hautoberfläche eines Babys ist im Verhältnis zu seinem Körpergewicht doppelt so groß. Dadurch kann es schnell Flüssigkeit verlieren.
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Infektionsanfälliger, weil die Schutzbarriere gegen Bakterien noch nicht voll ausgereift ist.
3. Pflege-Tipps für täglichen Winterspaziergang
Babyhaut verfügt auch noch nicht über das wärmeisolierende Unterhautfettgewebe. Aus diesem Grund ist die Haut durchlässiger, dünner und verliert schneller Feuchtigkeit und Wärme. Babyhaut ist somit auch anfälliger gegenüber Austrocken und Erregern, die leichter eindringen können. Besonders in der kalten Jahreszeit sollten der Kopf und das Gesicht eines Babys gut geschützt werden, z.B. eine wasserfreie Creme auf die Haut auftragen und das Köpfchen mit Mütze und Kapuze bedecken.
Warme Kleidung
Für den Spaziergang im Winter gilt der Zwiebel-Look: Dazu zieht man Baumwoll-Hemden, darüber eine Hose, einen Pulli oder eine warme Weste und schließlich auch einen Schneeanzug an. Mützchen, Socken und Handschuhe gehören auch zur Winterausrüstung, denn Ärmchen und Beinchen sollten ganz und gut bedeckt sein. Achten Sie darauf, dass sich das Baby bewegen kann und die „Zwiebelschale“ nicht zu steif ist. Kleidung aus Baumwolle oder Rohseide hält die Wärme im Winter lange und eignet sich ganz gut für kalte Winterspaziergänge.
Körpertemperatur regelmäßig kontrollieren
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es Ihrem Baby kalt oder warm ist, probieren Sie folgende Methode: Prüfen Sie die Körpertemperatur im Hals oder im Nacken des Babys – die Haut sollte warm, aber nicht feucht sein.
Winterspaziergang stärkt die Abwehrkräfte
Ein täglicher Winterspaziergang an der frischen Luft tut dem Baby gut, da das Immunsystem gestärkt wird und sein Körper bei sonnigem Wetter zudem noch mit Vitamin D (wichtig für den Knochenaufbau) versorgt wird. Ein intaktes Immunsystem ist der Schlüssel zur Abwehr von Erkältungen. Wegen der trockenen Luft im Winter ist besonders auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Ein schlafendes Baby kühlt schneller aus als ein waches, deswegen sollte die Babyhaut vor allem vor Kälte und starkem Wind gut geschützt werden.
Schlechte Wetterbedingungen vermeiden
Die Länge des Spaziergangs ist von Wetterbedingungen und vom Alter des Babys abhängig. Bei sehr kaltem Wetter, starkem Wind, dichtem Nebel oder Temperaturen von mehr als -8 Grad Celsius sollten Babys bis etwa sieben Monate besser zu Hause bleiben. Für Säuglinge unter einem halben Jahr sind Frost, Nebel, starker Schneefall und Sturm kein angenehmes Wetter zum Spazierengehen.
Haut mit Feuchtigkeit versorgen
Ein Winterspaziergang beim kalten Wind und Schnee und danach trockene Heizungsluft in der warmen Wohnung – die zarte Babyhaut reagiert besonders empfindlich auf den Kälte- und Wärme-Mix. Deswegen ist es wichtig, die Haut intensiv mit Feuchtigkeit zu versorgen und mit speziellen Babyprodukten zu pflegen.
Bei der Auswahl von Pflegeprodukten für Babyhaut sollten Sie auf allergiefreie Pflegemittel ohne Farb- und Konservierungsstoffe, ätherische Öle, Parfüms, Aromen und sonstige hautunverträgliche Inhaltsstoffe achten.
Sonnenschutzcreme für das Gesicht
Auch im Winter ist Sonnenschutz für die Babyhaut sehr wichtig, da die Sonnenstrahlen vom Schnee reflektiert werden. Tragen Sie immer einen Sonnenschutzcreme auf das Gesicht des Babys auf, bevor Sie draußen spazieren gehen, damit die Haut nicht austrocknet oder rissig wird.
Die weiche Babyhaut produziert in den ersten Monaten noch kein Melanin.
Aus diesem Grund fehlt der körpereigene Sonnenschutz und Babys sollten weder im Sommer noch im Winter direkt der Sonne ausgesetzt werden. Viele Experten raten im ersten Lebensjahr auf Sonnenschutzcremes zu verzichten, da Zusatzstoffe beim Eincremen durch die dünne Haut in den Organismus eindringen können.
Wenn Sie doch Sonnenschutzcreme verwenden, achten Sie darauf, dass keine chemischen Zusatz-, Konservierungs- oder Duftstoffe enthalten sind.
Raumtemperatur & Luftfeuchtigkeit
Im Winter ist es vor allem sehr wichtig auf die Raumtemperatur zu Hause zu achten. Grund dafür ist, dass die Schweißdrüsen von Neugeborenen immer noch nicht ausgebildet sind. Deswegen können sie nicht zwischen heiß und kalt unterscheiden. Das Kinderbett sollte möglichst weder an die Heizung noch in den Zug von Fenster oder Tür gestellt werden. Laut den Experten ist ein ideales Raumklima im Kinderzimmer etwa 20 Grad. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50% und 70% liegen, denn trockene Heizungsluft könnte die Schleimhäute des Babys belasten.
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